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08.07.2024 - Salberghaus: Neues inklusives Kinderhaus feierlich eingeweiht


Das neue Haus beherbergt sowohl eine Kita-Gruppe von Kindern der Wohn- und Inobhutnahme-Gruppen des Salberghauses als auch eine Kita der Gemeinde Putzbrunn. So bekommen die Salberghaus-Kinder einerseits die für sie geeignete Betreuung. Andererseits ist es ihnen durch die räumliche Nähe leicht möglich, Kinder der Gemeinde Putzbrunn kennenzulernen und neue Freundschaften zu schließen. Das ist Inklusion, wie man sie sich wünscht.

Hier haben das "Baumhaus" der Salberghaus-Kinder und die Kita "Bunte Arche" ihr Zuhause gefunden. Alle Fotos: Gabriele Heigl/KJF
 

Der offen gestaltete Spielplatz schließt direkt an die Gruppenräume an.

Luftig, hell und fröhlich wird man im Eingangsbereich empfangen.
 

Der Fußboden präsentiert sich in einem freundlichen Maigrün.
Wichtige Feierstunde im Salberghaus: Ende Juni 2024 konnte das neue inklusive Kinderhaus am Putzbrunner Standort feierlich eingeweiht werden. Bereits Anfang Juni 2024 waren 13 Kinder aus den Wohn- und Inobhutnahme-Gruppen des Salberghauses und 49 Kitakinder aus dem Gemeindegebiet Putzbrunn eingezogen und starteten im "Baumhaus" und in der Kita "Bunte Arche" ihre gemeinsame Kindergarten- und Krippenzeit im neuen Kinderhaus. Agnes Gschwendtner, Gesamtleiterin des Salberghauses: "Mit großer finanzieller Förderung der Gemeinde Putzbrunn, dem Sternstunden e.V. und der Erzdiözese München und Freising, sowie in gemeinsamer Anstrengung mit der Bauabteilung der KJF und dem Architekturbüro Wille und Kastner, die von der ersten Idee bis zum vollendeten Gebäude die pädagogischen Ideen in eine Gebäudeform und bauliche Umsetzung gebracht haben, ist ein besonderes Gebäude entstanden." Damit rücke man vor Ort im Sinne einer inklusiven Kindheit zusammen.

Ans Fernwärmenetz angeschlossen

Das neue Haus präsentiert sich hell, offen, weiträumig und freundlich. Der Eingangsbereich ist der zentrale Raum, von dem aus alle Gruppenräume erreichbar sind. Die Böden leuchten in frischem Maigrün. Die Kinder aus den Wohn- und Inobhutnahme-Gruppen des Salberghauses haben ihr Reich im ersten Stock. Dort gibt es sogar eine großzügige Dachterrasse mit einem Kräuter-Hochbeet. Zum Haus gehört ein großer Spielplatz mit viel natürlichem Schatten durch alten Baumbestand. Beim Bau wurden viele Naturmaterialien, vor allem Holz, verwendet, es gibt ein begrüntes Flachdach, und das Gebäude ist an die Fernwärme angeschlossen.

Zur Feierstunde fanden sich viele Ehrengäste, Unterstützer:innen, Spender:innen, mit dem Bau Beauftragte und natürlich die Kinder und ihre Bezugspersonen ein. "Die Teams der beiden Einrichtungen haben mit ihrem pädagogischen KnowHow und ihren fachpraktischen Erfahrungen sowohl in der theoretischen Planung als auch in der praktischen Umsetzung das Haus nun gemeinsam mit den Kindern zum Leben erweckt", freute sich Agnes Gschwendtner in ihrer Begrüßungsrede zur Einweihung. 

Mithilfe "guter Partner"

Natürlich stellte die Finanzierung eine Herausforderung dar. Für den Teil der Kita Putzbrunn stand die Gemeinde Putzbrunn bereit. Für den Teil der heiminternen Tagesgruppe wurden großzügige Spender:innen gesucht und gefunden. So kamen allein von "Sternstunden e.V." 772.000 Euro an Spenden. Weitere Spenden kamen von der Truma Stiftung, der Truma Gerätetechnik und von Lego. Auch das Erzbischöfliche Ordinariat steuerte mit 300.000 Euro einen großen Betrag bei. Eine weitere große Spende in Höhe von 57.000 Euro kam durch den Jugendopfersonntag 2021, der Kollekte am ersten Adventssonntag aller Kirchen der Erzdiözese zusammen.

KJF-Vorständin Barbara Igl verband in ihrer Rede anlässlich der Einweihungsfeier den Dank an "gute Partner", ohne die eine Finanzierung nicht möglich gewesen wäre, mit der Würdigung des Einsatzes der Mitarbeitenden, vor allem der Salberghaus-Leiterin Agnes Gschwendtner. "Es braucht die Energie und die Vision ein solches Projekt auch durchzuziehen", so Barbara Igl.

Von der Idee bis zur Umsetzung

Erste Planungen für ein neues inklusives Kinderhaus gab es schon vor Jahren. Die Kita Salberghaus, zuletzt im sogenannten "Personalbau" des Salberghauses beheimatet, konnte dort in dieser Form nicht länger bleiben. Das Gebäude ist in die Jahre gekommen, muss saniert werden und war nie richtig geeignet für eine Kita: zu dunkel, lange Flure, kleine Räume und mit zwei Ebenen nicht ideal für das pädagogische Arbeiten. Daher fiel früh die Entscheidung, besser etwas Neues zu bauen, das dauerhaft den Anforderungen an eine moderne Kindertageseinrichtung entspricht. Auch den neuen gesetzlichen Anforderungen des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes, die eine inklusive Ausrichtung der Kindertageseinrichtungen verpflichtend machen, konnte im alten Haus nicht entsprochen werden. 

Gemeinsame Projekte und Aktivitäten

Ganz anders im Neubau: Über die räumliche Verbindung der Gruppenräume mit den Räumen der Gemeinde-Kita Putzbrunn, sollen die vier- bis sechsjährigen Salberghaus-Kinder Inklusion erleben. Sie sollen dabei einerseits den ihren Bedürfnissen entsprechenden benötigten Schutzrahmen ihrer eigenen Räumlichkeiten und eines geeigneten Betreuungskonzeptes erfahren, andererseits aber auch neue Möglichkeiten durch den Kontakt zu Kindern aus der Gemeinde Putzbrunn erhalten. Es werden Freundschaften und gegenseitige Besuche ermöglicht, gemeinsame Projekte und Aktivitäten in der großen Gruppe können stattfinden. Agnes Gschwendtner: "Dass so viele Beteiligte zusammengewirkt haben, lässt das Gebäude unter einem guten Stern stehen und ist vielleicht die Grundlage dafür, dass es so weiter geht und die Grundidee umgesetzt wird: Kinder werden gemeinsam groß, und die abgeschlossene Welt des stationären Bereiches im Salberghaus wächst zusammen mit der Putzbrunner Gemeinschaft."

Text: Gabriele Heigl, KJF-Pressesprecherin

Stelldichein auf der Dachterrasse (von links): Lars Ludwig, CEO Truma Gerätetechnik, Richard Stefke, Leiter des Ressorts Caritas und Beratung im Erzbischöflichen Ordinariat München, Salberghaus-Leiterin Agnes Gschwendtner, Katrin Baron, Geschäftsführerin der Truma Stiftung, Marianne Lüddeckens, Leitung Projekte von "Sternstunden e.V."., KJF-Vorständin Barbara Igl sowie der Erste Bürgermeister von Putzbrunn Edwin Klostermeier.
 

Bei dem Neubau wurde besonders auf ökologische Aspekte geachtet.

Ein Blick auf die Dachterrasse des Gruppenbereichs der Salberghaus-Kinder. Highlight: das Kräuter-Hochbeet.
 

Hier will man gerne nochmal Kind sein (von links): Richard Stefke, Barbara Igl, Edwin Klostermeier, Agnes Gschwendtner und Marianne Lüddeckens in einer der vielen Spielecken im neuen Haus. 
Unsere Einrichtung: Salberghaus

Das Salberghaus ist eine fachlich anerkannte Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung mit vielfältigen stationären, teilstationären und ambulanten Angeboten im Schwerpunkt für Kinder im Alter von Null bis sieben Jahren. Neben der Betreuung und Förderung der Kinder stellt die Beratung, Begleitung und Unterstützung von Eltern und Familien einen wichtigen Bestandteil der Arbeit dar. Das Angebot umfasst Therapeutische Wohngruppen, eine Notaufnahme, Fachdienste, eine Heilpädagogische Tagesstätte, Kindertageseinrichtungen und eine Pädagogische Familienhilfe. Engagierte Fachkräfte wie ErzieherInnen, TherapeutInnen, SozialpädagogInnen und PsychologInnen bieten etwa 330 Kindern Geborgenheit, ein stabiles Beziehungsangebot und einen guten Platz zum Großwerden. Darüber hinaus werden etwa 160 weitere Familien jährlich in Form von ambulanter Erziehungshilfe und Frühen Hilfen unterstützt.